Das limbische System ist eine Struktur am Rande des ('isocorticalen') Neocortex
('limbisch', nach Paul Broca, von lat. limbus = Saum, Besatz).
-
(Allo-)Cortikale Anteile: Gyrus
cinguli, gyrus parahippocampalis.
-
Subcortikale Anteile: Hippocampusformation,
Mandelkerne, Septumkerne.
-
Eng verknüpfte Hirnstrukturen: Riechhirn,
Hypothalamus, sensorischer Assoziationscortex, orbitaler
Präfrontalcortex, nucl. accumbens.
Das limbische System ermöglicht sinnvolles
Reagieren auf, und Interagieren
mit der Umwelt und anderen Lebewesen. Dazu ist eine komplexe Zusammenarbeit
mit anderen Hirnteilen nötig.
Das limbische System ist Angriffspunkt
mehrerer dopaminerger Systeme. Die höchste Konzentration NMDA-sensitiver
Glutamatrezeptoren
befindet sich im Hippocampus und vorderen gyrus cinguli.
Pathophysiologische Beteiligung dopaminerger
und glutaminerger Systeme findet sich bei der Schizophrenie.
Beidseitiger Ausfall der Hippokampusformation
hat katastrophale Folgen auf das Aufnehmen neuer Information und Erinnern.
Die Septumkerne und der basale Meynert-Kern sind cholinerg und ebenfalls
am Erinnern beteiligt (degeneriert bei Alzheimer-Erkrankung; Hyperemotionalität
kann eine weitere Folge sein).
Zustände von Traurigkeit
gehen mit gesteigerter Durchblutung in limbischen Strukturen einher; hingegen
senkt Glücksgefühl die Durchblutung
paralimbischer Areale.
Pharmakologische Anregung des limbischen
Systems (z.B. Prokaininfusion) löst emotionale und psychomotorische
Phänomene aus (Angst, Halluzinationen, Euphorie u.a.).
© Helmut
Hinghofer-Szalkay