(Ultraschall)
Durchleuchtungsverfahren
<Abbildung: Knochenmasse und
Frakturrisiko mit dem Lebensalter (Schema)
Die Belastbarkeit des
Knochens ist u.a. eine Funktion der Knochenmasse und ist im
allgemeinen umgekehrt proportional der Gefahr eines
Knochenbruchs.
Die gemessenen Werte für die
Knochendichte werden auf Geschlecht, Alter, Gewicht u.a.
normiert. Von Osteoporose spricht man, wenn das
Resultat mehr als 10% unter dem erwarteten (relativen) Wert
- oder alternativ, mehr als das 2,5-fache der Standardabweichung der Verteilung in der entsprechenden
Population - liegt.
Die Knochen
eines Menschen können nicht wie ein Werkstück auf Elastizität oder
Bruchfestigkeit getestet werden, sondern nur indirekt. Dazu gibt
es verschiedene Methoden: Während akustische Verfahren mit Ultraschall
arbeiten, verwenden Durchleuchtungsverfahren (Absorptiometrie, Computertomographie)
ionisierende Strahlung.
Jede Methode hat ihre Stärken und
Schwächen, ist mit unterschiedlichen physikalischen
Eigenschaften des Knochens verknüpft, und die Ergebnisse sind nicht ineinander überführbar.
Akustische
Verfahren:
Die mechano-akustischen
Eigenschaften des Knochens koennen durch Reflexions- oder
Durchschallungsmethoden (Abbildung) im niedrigen MHz-Bereich
abgeschätzt werden (Quantitative Ultrasound).
Dabei wird
- die Schallgeschwindigkeit
(abhängig vom Weg des Schalls und von den mechanischen
Eigenschaften, aber u.a. auch von der Größe des
durchschallten Knochens) und / oder
- die Abschwächung des Schalls
im Durchlaufverfahren als Kriterium benutzt.
Bestimmung physikalischer
Knocheneigenschaften mittels Ultraschall:
a: Puls-Echo-Verfahren,
Sender und Empfänger in einem Teil.
b: Durchschallung - Sender
und Empfänger getrennt.
Durchleuchtungsverfahren:
Der Knochen wird mit Gamma- oder
Röntgenstrahlung durchdrungen; die Absorption nimmt mit der
Knochendichte zu. Heute verwendet man folgende Varianten:
Single-photon
absorptiometry: Ein radioaktives Nuklid
(Photonen-emitter) wird über den zu testenden Knochen (z.B.
Radius) geführt und auf der Gegenseite die Strahlungsintensität
mittels Szintillator detektiert. Die Absorption wird auf g/cm
kalibriert. Die Methode eignet sich für Knochen, die nur von
wenig Weichgewebe umgeben sind.
Dual-energy
absorptiometry: Verwendet zwei unterschiedliche
Strahlungsintensitäten - typischerweise
- Gadolinium-153 (emittiert
Gammastrahlung mit 44 und 100 keV) - 'dual-photon
absorptiometry', DPA - oder
- Röntgenstrahlung mit zwei
Intensitäten - 'dual-energy X-ray
absorptiometry', DEXA.
Bei diesem - höhere
Energiedosen verwendenden - Verfahren werden die Gewebe
unterschiedlicher Dichte besser durchdrungen, und es können auch
z.B. Wirbel und Hüftapparat gut dargestellt werden:
Bild: Doppel-Absorptiometrie der Wirbel- und Oberschenkelregion
sowie des gesamten Skeletts.
© Helmut
Hinghofer-Szalkay