Am Institut für Med. Statistik und Epidemiologie der TU München entsteht ein von der Internationalen MS-Gesellschaft gefördertes Zentrum, das innovative Studiendesigns für die Erforschung neuer Therapien zur Behandlung der Multiplen Sklerose entwickeln soll. In diesem Zentrum werden u.a. die (Placebo-) Daten aller wichtigen Therapiestudien zusammengeführt und gemeinsam analysiert. Ziel der Analyse ist die Vorhersage des Krankheitsverlaufs mit Hilfe von statistischen Modellen in Abhängigkeit von bestimmten prognostischen Faktoren. Auf diese Weise sollen bei zukünftigen Therapiestudien keine Placebo-Patienten mehr erfasst, sondern nur noch berechnet werden (virtuelle Placebo-Patienten). Dadurch werden Zeit und Geld bei der Entwicklung neuer Therapien gespart. Auch ethische Argumente sprechen für dieses Vorgehen.

Im Vortrag werden die biometrisches Probleme, die bei der Verwirklichung der genannten Idee auftreten, dargestellt und deren Lösung diskutiert. Außerdem werden die Schritte besprochen, die beim Aufbau eines solchen Zentrums erforderlich sind.